Kitzbüheler Radmarathon 2024

RTG bezwingt den steilsten Radberg Österreichs!

| Kitzbühel (AUT), am 11. September 2024, von Brunni |
Am Sonntag, den 8. September 2024 fand die vierte Auflage des Kitzbüheler Radmarathons in der Tiroler Schihauptstadt statt. Es wurden 2 Strecken angeboten: 216km mit 4600 Höhenmeter und 209km mit 3800 Höhenmeter. 7 Rennfahrer vom TSV Gaimersheim konnten das Rennen erfolgreich beenden: Patrick Gawlik, Jürgen Böhm, Sven Wilke, Matthias Wiesnet, Henrik Bey und Alexander Häckl auf der Langen, sowie Thomas Brunnegger auf der Kurzen. Für RTG war der Kitzbüheler nach dem Ötztaler in Sölden der zweite erfolgreiche Radmarathon in Tirol innerhalb einer Woche.

Patrick, Jürgen und Sven glücklich und erschöpft im Ziel

Kitzbühel

Der Kitzbüheler Radmarathon (KRM) wurde 2024 erst das vierte Mal ausgetragen, ist aber schon ein Highlight in der Radmarathon-Szene. Start des Rennens ist im Tiroler Nobelschiort Kitzbühel. Weltberühmt für die Schi-Weltcup Abfahrt auf der Streif und den Weltcup Slalom am Ganslernhang. Neben den sehr schweren Rennen ist „Kitz“ auch bekannt für die hohe Promidichte auf den Tribünen: Arnold Schwarzenegger, Andreas Gabalier und viele weitere VIP’s sind gern gesehene Gäste.
Beim Radmarathon waren Andy Schleck (Tour de France Sieger), Christoph Strasser (Extrem-Radsportler) und Marcus Burghardt (ex-BORA Profi) als Promis und Teilnehmer am Start.

Der Radmarathon

Es waren 2 Strecken ausgeschrieben:
“Classic” 216km/4600 Höhenmeter
“Kitz“ 209km/3800 Höhenmeter

Für beide Strecken ist der Start in der Kitzbüheler Innenstadt mit den Bergen Pass Thurn, Gerlospass, Kerschbaumer Sattel, Pinegg, sowie dem Brandenberg. Das Ziel der Kurzen ist in Kitzbühel, die Lange endet mit einer Bergankunft am Kitzbüheler Horn.

Das Kitzbühler Horn

Der gefürchtete Schlussanstieg zum Kitzbüheler Horn in 1650m Seehöhe am Alpenhaus hat es in sich: Auf 7 Kilometer sind 850 Höhenmeter mit einer Durchschnittssteigung von 12% (Maximal 24%) zu überwinden. Das Horn war in den letzten Jahren vielfach Etappenziel der Österreich-Radrundfahrt bzw. Tour of Austria der Profis mit bekannten Siegern wie Tour de France Sieger Cadel Evans (AUS), Georg Totschnig (AUT) oder Hans Peter Obwaller (AUT). Alljährlich führt im Juli das Kitzbüheler Horn Radrennen für Amateure und Jedermänner zum Alpenhaus (RTG war schon oft am Start).
Man muss sich die Schwierigkeit dieses Radmarathons mal vorstellen: Nach über 200 Kilometern mit gut 4000 Höhenmetern in den Beinen ist nach rund 7 Stunden Fahrzeit der steilste Radberg Österreichs zu erklimmen: das Kitzbüheler Horn mit Steigungswerten im zweistelligen Bereich, die Geschwindigkeit aber einstellig. Man kann dafür gut eine Stunde Fahrzeit annehmen und hoffen, dass man nicht schieben muss.

Das Rennen

Wir waren auf die Startblöcke 2, 3 und 4 verteilt und so konnten wir nur teilweise gemeinsam fahren. Zu unserer großen Freude war das Wetter beim Kitzbüheler mit Sonne und sommerlichen Temperaturen erstmals traumhaft schön. Wir alle waren erstmals am Start, nur Jürgen und kannte das Horn schon vom Bergrennen 2020. Matthias und Sven hatten auch noch den Ötztaler in den Beinen. Die ersten drei Ausgaben waren durch Regenwetter gekennzeichnet. Auf der Langen war Patrick war mit 7h 31min unser Schnellster, knapp hinter ihm Sven und Jürgen. Danach folgten Matthias, Alexander und Henrik. Brunni fuhr auf der Kurzen auf Platz 8 in der Klasse. Insgesamt waren rund 1100 Rennfahrer am Start, dh. es ist noch ein bissal familärer als wie beim Ötzi.

Die Ergebnisse

Wie beim Ötztaler Radmarathon vor einer Woche gewannen wieder der Kanadier Jack Burke (6h 14min) und die Kölnerin Janine Meyer (6h 48min, wieder mit Streckenrekord) auf der langen Strecke. Janine konnte die Rekordzeit von „unserer“ Eva Schien nochmals verbessern, wohl auch Dank des guten Wetters. Bei Evas Sieg 2023 gab es Dauerregen.

Stimmen nach dem Rennen

Patrick: "Familienausflug mit Radmarathon"

„Passend zum Familienausflug stand auch der Kitzbüheler Radmarathon auf dem Plan.
Nachdem die Berge zunächst mit der Familie erobert wurden, ging es am Sonntag um 6:30 Uhr mit dem scharfen Start aus dem letzten Startblock los.
Schnell entstand am ersten Anstieg eine 7-Mann Gruppe. Wir mussten doch völlig übermotiviert die Starter vor uns einholen. Entsprechend scharf ging es nach dem Start auf die Strecke. Die ersten Pässe wurden mit ordentlichem Tempo gefahren und nur minimale Pausen an den Verpflegungen eingelegt. Die Form passte, aber ob das nach den zahlreichen, kürzeren Veranstaltungen in diesem Jahr auch für einen Marathon reicht? Ich hatte in der Mitte des Rennens so meine Zweifel... Dennoch befand ich mich in einer ordentlichen Gruppe mit zwei Allgäuer Bergziegen. Leider stürzte einer davon unsanft wenige Kilometer vor dem Schlussanstieg - Gute Besserung an dieser Stelle!
Nach 207km und ca. 3600HM stand nun der Endgegner auf dem Plan - Das Kitzbüheler Horn. Die ersten 3 Kilometer fielen mir erstaunlich leicht und ich überholte noch einige, schlangenlinienfahrende Teilnehmer. Doch dann wurde es auch schnell bei mir hart. "Der Kreuzweg für Radlfahrer", wie ihn ein Mitstreiter fluchend nannte, machte seinem gefürchteten Namen alle Ehre. Jeder Kurbelumdrehung wurde zu einer Plagerei. "Jetzt nur nicht im steilsten Stück absteigen, wäre ja peinlich" dachte ich mir und wusste, dass Fiona und Vanessa oben auf mich warten... So schaffte ich es mit letzter Kraft auf den letzten Kilometer und konnte mit meinen Mädels müde, aber überglücklich gemeinsam durchs Ziel fahren. Der Familienausflug fand ein perfektes Ende...“

Jürgen

„Einfach mal wieder einen Radmarathon fahren, das war meine Motivation für dieses Event.
Zusammen mit Kerstin haben wir die Veranstaltung in ein verlängertes Urlaubswochenende gepackt und dann auch wirklich schöne sonnige Tage in den Bergen genossen.
Voraussetzung: kein Regen, sonst bleibt da Jürgen im Bett und fährt keine 216km!

Samstag: Bei bestem Wetter die Startunterlagen geholt, Zugang zu den Startblöcken angesehen, Kaffee in Kitzbühel getestet. Am Nachmittag bin ich mit Brunni die Strecke des Radweltpokals (Masters WM) in St. Johann/Tirol abgefahren.

Sonntag: Es regnet  nicht! Bei absoluter Dunkelheit, aber natürlich mit Licht sind wir mit dem Rennrad zum Start gerollt. Pünktlich zum Rennbeginn ging die Sonne auf und die verschiedenen Startblöcke wurden mit Minuten 3 Abstand auf die Strecke geschickt. Ich habe mich rechts eingereiht und habe mein Tempo gefahren. Mir hat‘s ja nicht bresiert.
Die Gruppe um mich rum hat recht gut zusammengepasst und bis Kilometer 170 gehalten. Das hat schon Spaß gemacht. In Kitzbühel angekommen ging es ja nur noch die letzten 850 Höhenmeter bis zum Horn hinauf. Naja, es waren ja schon 209km und 3500HM geschafft und so gehen auch die letzten Höhenmeter immer irgendwie!
Genau, irgendwie halt. Aber ich will nicht jammern, es ging bis zur Hälfte immer noch gut, aber danach…….., reden wir nicht drüber, irgendwann war ich dann oben. Von Kerstin und dem Zielbogen in Empfang genommen worden, war echt super.

Fazit: Sportveranstaltungen können die Kitzbüheler. Das Event war top organisiert, die Verpflegungsstellen außerordentlich, denn ich habe mir fast alle angesehen. Zeit und Platzierung waren mir egal!“

Sven

Landschaftlich wunderschön und gut organisiertes Rennen mit Monster-Finale nach 210km in den Beinen!“

Matthias

„Ein anstrengender, aber rundum schöner Tag im Sattel. Das frühe Aufstehen (02:00 Uhr), um pünktlich am Start zu sein, war es wert. Ein super organisiertes Rennen, auf einer schönen, abwechslungsreichen und anstrengenden Strecke. Am letzten Anstieg, dem steilsten Radberg Österreichs, dem Kitzbüheler Horn hatte ich, wie wahrscheinlich jeder, gut zu kämpfen, und war froh, als ich die Ziellinie überquerte.

Alexander

„Da ich zuvor noch nie solch eine lange Strecke in Verbindung mit über 4500 Höhenmetern gefahren bin, war mein Ziel gemäßigt bis zu Kilometer 204 zu fahren, so dass ich es schaffe, das „Grande Finale“ mitzunehmen und am Kitzbüheler Horn bei Kilometer 216 zu finishen. Der Plan hat funktioniert 😊, auch wenn es zum Schluss, wie für alle sehr sehr anstrengend wurde😊“

Brunni

„Kitzbühel ist immer wieder ein Highlight, egal ob Winter oder Sommer. Eine hervorragend organisierte Veranstaltung mit einer sehr schweren Strecke und steilen Bergen. Das Horn kenn ich eh, war ja schon paar mal oben, aber heute wäre das nix für mich gewesen. Hab einen Riesenrespekt vor allen, die heute da hochgefahren sind.“

Links

Veranstalter https://www.kitzbueheler-radmarathon.at/
Ergebnisse https://events.racetime.pro/de/event/904/competition/5512/results
Fotos www.sportograf.com / RTG

Fazit

Herzliche Gratulation an unser Team und an alle Finisher! Wir wünschen dem Gestürzten Gute Besserung! Eine sehr schöne Veranstaltung mit entspannter Athmosphäre und kurzer Anreise (ca. 2,5 Stunden von Gaimersheim). Der nächste Kitzbüheler findet am 7. September 2025 statt.

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