24h Rennen Kelheim 2024

Unfassbarer Dreifachsieg in Kelheim!

Von Johannes

Am 13/14.Juli hatte das Warten mal wieder ein Ende. Mit dem 24h Rennen in Kelheim stand für viele unserer Rennfahrer das radsporttechnische Saisonhighlight auf dem Programm. Da Günter Gartner aufgrund einer Corona Infektion kurz vor dem Start leider seine Teilnahme als Einzelstarter absagen musste, waren wir dieses Jahr mit einem Seniorenteam, einem Damenteam, zwei Herrenteams und dem Einzelstarter Dennis Scholl am Start. So viel im Voraus- es waren mal wieder denkwürdige und legendäre 24 Stunden voller Teamwork, Leiden und Zusammenhalt.

Unser Kelheim Wochenende startete wie inzwischen gewohnt nicht erst am Samstag zum Rennen, sondern bereits einige Tage zuvor. Am Donnerstag wurde bereits von Patrick und seinem Team der Parkplatz für unsere Zelte abgesteckt bevor am Freitag unser Aufbauteam anrückte, um alles vorzubereiten. Vielen Dank an dieser Stelle an unsere vielen Helfer, die uns vor Ort sowie beim Auf- und Abbau unterstützt haben.

Nachdem wir uns am Samstag alle vor Ort eingefunden hatten organisierten wir die Startunterlagen und versammelten uns zum obligatorischen Gruppenfoto. Bereits da war die Stimmung sehr ausgelassen, es wurde viel gelacht und die Vorfreude aufs Event sowie vielleicht auch ein klein bisschen Nervosität waren bei jedem spürbar.

Unsere Kelheim Starter 2024

Mit dem Startschuss um 14:00 Uhr wurde es dann ernst. In der ersten Runde wurden wie immer die Bergsprints am Stausackerer Berg ausgefahren, wo Birgit bei den Damen gleich Mal den ersten RTG-Erfolg des Tages einfuhr. Alle Teams kamen gut ohne Sturz durch die erste Runde, das Rennen konnte beginnen!

In den folgenden Abschnitten berichtet jedes unserer Teams von seinem 24h Rennen.

Sieg für unser Damenteam mit 4 Kelheim Newcomerinnen

Magdalena, Lena, Eva, Birgit und Kathi

(von Eva)

Im Winter 2023/24 hat mich unsere Radnewcomerin Birgit mehrmals gefragt, ob ich nicht beim 24-Stunden-Rennen mit an den Start gehen will. Leider waren wir beide jedoch die einzigen Interessentinnen, sodass wir den Gedanken wieder verwarfen. Bei meinen beiden MTB-Rennen im April/Mai hat mich dann aber doch wieder das Rennfieber gepackt: Wir starteten innerhalb des RTG und auch weit über die Grenzen hinaus die Suche nach 3 weiteren Fahrerinnen. Aufgrund diverser anderer Saisonhighlights, Parallelveranstaltungen und auch Rennmüdigkeit nach der Erfahrung des letztjährigen Kelheim-Rennens gestaltete sich die Suche relativ schwierig. Zwei Fahrerinnen, Lena und Kathi, waren dann allerdings doch gefunden. Die Suche nach Nummer 5 endete dann eher zufällig: Magdalena tauchte bei einer Tourenfahrt auf und wurde direkt verpflichtet.

Keine 5 Wochen später standen wir dann schon an der Startlinie in Kelheim nach dem Motto "4 x Neuling/Jugend & 1x Erfahrung/Alter" ;) Von Beginn an schielten wir dabei nach einem Blick auf die Startliste auf das Podium, wobei uns bewusst war, dass wir grundsätzlich erstmal die 24 Stunden überstehen müssen. Birgit übernahm die Startrunde und gewann dabei souverän die Bergwertung am Stausackerer Berg: an Juri´s Hinterrad hat sie sich in der Spitzengruppe der Herren festgebissen. Magdalena folgte auf Position zwei und hatte sich auch gleich in der zweiten Herrengruppe etabliert. Auf Position 3 ging ich (Eva) ins Rennen. Ich übergab unseren Wechselstab (Radflasche) an Lena. Unseren ersten Durchlauf schloss Kathi erfolgreich ab. 


Im Rennen der Damen gibt der Stand nach den ersten 5 Runden im Normalfall schon deutlich die Richtung vor: Wir haben uns direkt auf Platz 1 einsortiert, was uns besonders bei einigen einsamen Runden stark motivierte. In den kommenden Stunden konnten wir stetig unseren Vorsprung vor unseren Verfolgerinnen ausbauen (die Reihenfolge zwischen den Teams auf Platz 2 bis 4 wechselte dabei ständig bis kurz vor Rennende) und mit einem beruhigenden Polster in die Nacht gehen. Wir spulten unsere Runden ab, verbrachten die Zeit zwischen die Runden perfekt verpflegt von unserem Betreuerteam im RTG-Zeltlager und freuten uns über die vielen Besucher. Auch die Stimmung im Festzelt und auf der Strecke war in Verbindung mit dem perfekten Rennwetter optimal.

In den frühen Morgenstunden wurde es dann allerdings auch bei uns etwas zäh. In der Folge nahmen wir kleinere Umstellungen in der Reihenfolge vor. Anschließend schafften wir es, eine gesamte Runde Vorsprung auf unsere Verfolgerinnen herauszufahren. Mit diesem beruhigenden Polster im Rücken war die Anspannung zwar noch immer hoch im Hinblick auf eine immer mögliche Panne, jedoch zeigte der Blick auf die Rundenzeiten der anderen Mannschaften, dass diese uns nicht mehr gefährlich werden konnten. Allmählich freuten wir uns alle auf das Rennende um 14 Uhr. Birgit absolvierte schließlich unsere 49. und letzte Runde und wir konnten sie unter riesigem Jubel der gesamten RTG-Crew im Ziel empfangen. Der krönende und wie immer stimmungsvolle Abschluss des Rennwochenendes war dann die Siegerehrung im vollbesetzten Festzelt. Wir nahmen unseren Pokal in Empfang und freuten uns zusätzlich, dass sich die RTG-"Fremdstarterin" Julia mit ihrem Team schlussendlich noch den zweiten Platz sichern konnte.

Titelverteidigung für unser Senioren Team!

Unser Seniorenteam mit Hans, Armin, Juergen, Juri und Tom 

Von Jürgen

Dieses Jahr sah unsere Mannschaft wie folgt aus: 

Juri, unser Mann für die 1. Runde

Tom, unser Allrounder 

Hans, unsere Geheimwaffe

Jürgen, der Bewahrer

Armin, unser Gastfahrer, jeder Situation gewachsen

Nachdem die Spannung in den letzten Wochen bereits greifbar war und unser Teamcaptain Hans sich alle paar Tage über unseren Gesundheitszustand erkundigte, fiel um 14 Uhr am Samstag endlich der Startschuss zur Mission Titelverteidigung.

Juri beendete seine 1. Runde unter den 10 Schnellsten und schaffte somit eine sehr gute Ausgangssituation für die weiteren Runden, die uns noch bevorstanden. Das weitere Rennen konnten wir mit gleichbleibenden Rundenzeiten bestreiten und unseren Vorsprung gegenüber den anderen Seniorenteams ausbauen. Es wurde Mitternacht und die erste Überrundung der Seniorenteams (Patz 2 und 3) war geschafft. Jetzt hieß es kontinuierlich weiterfahren und dranbleiben. In den frühen Morgenstunden stand die 2. Überrundung unsererseits an. 

Frage, entspannt weiterfahren oder nochmal alles aus sich herausholen und den Vorsprung weiter ausbauen?

Antwort, nur der Sieg zählt, EINFACH. TRETEN!!!

Am Vormittag hat das Rennen dann auch seinen Tribut gefordert, Müdigkeit und Erschöpfung  machten sich bemerkbar, aber wir fuhren trotzdem weiter. 

Am Sonntag um 14:00 Uhr im Ziel feierten wir dann Platz 1 der Senioren mit 4 Runden Vorsprung!

Somit haben wir die Leistungsfähigkeit als Senioren unter Beweis gestellt

Großen Dank nochmal an alle Helfer für die großartige Verpflegung, Foto-Shooting, Anfeuern, moralische Unterstützung und für Auf- und Abbau. Besonderen Dank an unseren Präsi Alex, der für alle oben genannten Aufgaben in 1 Person steht.

Warum fährt man ein 24h Rennen?

Mega anstrengend und ein wahnsinnig packendes Teamevent.

War mal wieder ein super Erlebnis.

Herren 2 bärenstark in Top 5!

Unser Herrenteam 2 mit Bernhard, Patrick, Max, Julian und Grischa

Jährlich grüßt das Kelheim-Highlight: Auch für unsere zweite Herrenmannschaft ging es wieder an den Start.

Same procedure as every year: Fünf hochmotivierte Teammitglieder trainieren hart und fiebern dem Start des Rennens entgegen. Auch jährlich kommt es dann leider eine Woche vor Rennstart zum Ausfall eines Fahrers. Nach unendlichen Gesprächen und Abenden am Telefon wurde mit Grischa kurzfristig doch noch ein adäquater Ersatz gefunden – Vielen Dank nochmal für die spontane und kraftvolle Unterstützung! 

Nachdem noch schnell die Startaufstellung „gewürfelt“ wurde, ging es dann endlich am Samstag um 14.00 Uhr mit fünf potenten Fahrern los. Grischa übergab vorbildlich in Position 1 nach der Startrunde, so dass Julian erstmal seine Konkurrenten hinter sich suchen musste. In den folgenden Runden konnten wir uns dank einer sehr ausgeglichenen Mannschaft und starker Fahrweise in den Top-7 etablieren. Auch für uns war die enorme Leistungsdichte in diesem Jahr überraschend, brachte jedoch eine Menge „Gaudi im Grenzbereich“ mit sich.

Leider fielen wir zu Beginn der Nacht nach wirklich starken Runden aus der Spitzengruppe raus. Dem Teamspirit machte das jedoch wenig aus und wir fuhren weiterhin top motiviert unsere Runden in der Nacht. Das Ziel war es nun den 5. Platz zu sichern, was auch gut gelang. Nebenbei konnten wir noch unsere 1. Mannschaft durch eine „aktive“, aber auch im richtigen Moment „passive“ Fahrweise etwas unterstützen. 

Für uns war es wieder ein sehr kollegiales, anstrengendes aber auch schönes Wochenende mit der RTG-Gemeinschaft, bei dem der Spaß nicht zu kurz kam. Auf das Ergebnis des 5. Platzes können wir stolz sein! Besonders bedanken möchten wir uns bei den zahlreichen Helfern und unserem Sponsor Photovoltaik Hackner!

Bei einigen von uns ist die Motivation weiterhin so hoch, dass schon jetzt die Startaufstellung für nächstes Jahr hitzig diskutiert wird - „Wir kommen wieder!“ 😉

Herrenteam 1 gewinnt nach Herzschlagfinale mit Rundenrekord

Unser Herrenteam 1 mit Holger, Illo, Manuel, Jonas und Johannes

Von Johannes

Nach dem Sieg im Jahr 2022 und unserem ärgerlichen Defekt im letzten Jahr stand praktisch seit einem Jahr Kelheim als unser Saisonhighlight fest auf dem Plan. Im Vergleich zum letzten Jahr mussten wir aufgrund von Verletzungen und Krankheit 2 Fahrer ersetzen, fanden aber mit Manuel und Jonas hochmotivierten Ersatz.

Nach einem kurzen Onboarding der beiden ,,Neuen” durch Presse Holger und Teamcaptain Johannes schworen wir uns auf die 24 Stunden ein. Unser Motto war wie immer: ,,Wenn uns jemand abstellen will, müssen Sie über Leichen gehen!” Denn in Kelheim setzt der Teamspirit nochmal besondere mentale und körperliche Kräfte frei. Mit dabei unser sportlicher Leiter und gelernter Kelheim-Taktikfuchs Alex, da konnte eigentlich nichts mehr schief gehen.

Das Rennen startete im Prinzip optimal für uns, wir übergaben beim Wechsel immer weit vorne und kamen bis auf einen kleinen Bandeneinschlag von Johannes ganz gut durch die Startphase. Zu diesem Zeitpunkt fiel schon auf, dass das Niveau dieses Jahr in der Breite nochmal deutlich höher als in den vergangenen Jahren war. Bis in die Nacht war die Spitzengruppe noch ziemlich groß und es wurden ausschließlich 23er Rundenzeiten gefahren.

Am späten Abend konnten wir uns dann mit den Teams Baier Landshut, Bierschneider und KL Bikes absetzen und zu viert durch die Nacht fahren. Der Abstand auf die Teams dahinter wuchs stetig an, sodass relativ früh klar war, dass diese vier Teams um die drei Stockerlplätze fahren werden. In der Nacht und im ganzen Rennen wurden wir von unserem Helferteam mal wieder grandios bekocht und versorgt. Vielen Dank, ihr seid’s einfach der Wahnsinn!

In der Früh um ca. 6 Uhr kam es dann zur ersten rennentscheidenden Situation als unsere Presse Holger in der Rechtskurve nach dem Stausi das Gas stehen ließ und gemeinsam mit KL Bikes und Bierschneider den Topfavorit, das Team Baier Landshut, distanzierte. Johannes noch halb im Tiefschlaf als Fahrer Nr.2 erlitt nichts ahnend einen lebensbedrohlichen Schock als Holger ihn in der Wechselzone mit weit aufgerissenen Augen, schweißüberströmt und komplett fanatisch mit den Worten: ,,Landshut ist weg, alles jetzt! AALLLLLEEEESS!” anschrie. Daraufhin wurde schockiert und übermotiviert mit 800W aus dem Zelt gegast und die finale Phase des Rennens eingeleutet.

Nun gaben wir Runde für Runde alles um das Team Baier Landshut, das starke Unterstützung von seinem Mixed Team bekam, auf Distanz zu halten. Der Vorsprung bewegte sich jedoch immer nur zwischen zwei und drei Minuten. Irgendwann verloren wir das Team KL Bikes, wodurch wir nur noch mit Team Bierschneider vorne waren. Inzwischen waren wir alle mausegrau, komplett platt und einfach nur durch. Die zahlreichen RTG-Supporter, die am Sonntag vorbeischauten trauten einigen Fahrern unseres Teams optisch glaub ich nicht mehr zu, noch eine schnelle Runde zu fahren. Doch der Teamspirit und unsere Familien und Freunde vor Ort hielten uns irgendwie in der Spur und wir setzten nochmal in Person von Jonas zum letzten Angriff an. Jonas gelang es dann tatsächlich das Team Bierschneider um ca. 11:00 Uhr mit einer grandiosen Attacke zu distanzieren, was jetzt natürlich 4 Runden alleine gegen Bierschneider und die Verfolgergruppe bedeutete.

Der Vorsprung wurde kleiner und 3 Runden vor dem Ende hatten wir nur noch 20s Abstand zu Platz 2. Aber jetzt begannen wir dran zu glauben. In dem Moment denkt man nur an seine Teamkollegen, Familie, die ganzen Betreuer vor Ort, die sich ihr freies Wochenende für uns um die Ohren schlagen und was der Erfolg uns als Verein bedeuten würde. Da kann man sich nochmal zu ungeahnten Leistungen pushen. Mit einem letzten Kraftakt schafften wir es den Vorsprung auf 2:50 min auszubauen und gingen letztlich mit 1:20 min Vorsprung in die Schlussrunde wo Holger das Ding sensationell ins Ziel brachte. Unvergessen die Momente im Ziel als Alex mit René, der an der Ziellinie an der Brücke stand, telefonierte, dieser aber einfach keinen graden Satz heraus brachte und uns somit lange im Ungewissen ließ, ob es jetzt reichte. Die Freude im Ziel war nach diesem Herzschlagfinale einfach unbeschreiblich, das kann zumindest ich hier in Worten nicht wiedergeben was da abfällt und was uns das allen bedeutet. Der Streckenrekord von 59 Runden war dann eigentlich nur noch die Kirsche auf der Torte. Einfach nur Gänsehaut, Eskalation und heulende Menschen die sich in den Armen liegen. Sowas gibt es nur in Kelheim. Gekrönt wurde das ganze dann noch durch Holgers epischer Verlobungs - Bekanntgabe im Ziel, Dir und Anna alles gute auf eurem gemeinsamen Weg. 

Vielen Dank an dieser Stelle auch noch an unseren Sponsor Sachverständigenbüro Dr.Geith, der uns nun bei unseren beiden Kelheim Siegen unterstützte. Wohl ein gutes Omen.  

Letztlich war es für uns als Verein ein mega erfolgreiches und tolles Wochenende voller Zusammenhalt und Teamwork. Kelheim hat wieder einmal nicht enttäuscht. Was hier hinter den Kulissen geleistet wird ist einfach unfassbar. Da kommt das sportliche fast von selbst. Deshalb einmal mehr vielen Dank an alle Helfer und Unterstützer vor Ort, Familie Tratz, Martina, Leah und viele weitere! Ohne euch wäre das alles nicht möglich! Vielen Dank auch an Leah Kaindl für die tollen Bilder!

Letztlich bleibt uns nur zu sagen: Sorry, dass der Bericht so spät kommt, aber die Kelheim Feierlichkeiten haben dieses Jahr etwas länger angedauert. In diesem Sinne, bis zum nächsten Jahr Race 24!

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Olaf und Tom bei Xterra Czech

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Dachauer Bergkriterium 2024