Roth ist nur einmal im Jahr
Am 25. Juni war es wieder soweit: Challenge Roth! Vom RTG sind wieder einige als Einzelstarter und in der Staffel gestartet.
Tobias Koob
Wie immer beginnt das Rennen bereits im Vorjahr, als ich nach der Offseason im Dezember 2022 mit Roots Coaching und mit meinem Trainer Nico Wittmann in die Vorbereitung startete. Nach einer zweimaligen Corona-Infektion im Oktober 2022 und Februar 2023 hatte ich nach dem München Marathon im Herbst 2022 eine zweimonatige Zwangs-Laufpause aufzuholen. Ich nutzte die Zeit, mich auf dem Rad vorzubereiten und belegte zusätzlich einen Schwimmkurs bei Sebi Mahr, was mir nochmal mehr Sicherheit und Effizienz beim Schwimmen gab. Dann gings auch schon nach Girona zum 14-tägigen Trainingslager mit einer richtig geilen Truppe: Das Trainingslager war von “Wittmann-Reisen” wieder bestens organisiert und die Trainingspläne waren optimal auf alle Athleten abgestimmt, sodass wir alle Einheiten zusammen machen konnten. Kulinarisch hat uns Klem Andi bestens versorgt, sodass keiner in ein Energiedefizit geriet. Auch hier hat es mich eine Woche zuvor nochmal mit einem Infekt erwischt, welchen ich noch in der ersten Trainingswoche des TL's mitzog. Ich konnte aber bis dahin das Beste daraus machen und hab eine Menge Grundlagenkilometer gesammelt.
Ab da gings dann auch aufwärts, sodass sich auch die Laufumfänge und Intensitäten wieder steigerten. Nach dem Halbmarathon Ingolstadt, den ich als Koppeleinheit nutzte, stand dann recht schnell die Generalprobe, der Triathlon Ingolstadt auf der MD, vor der Türe. Hier musste ich ein schmerzhaftes Lehrgeld zahlen, da ich mich auf dem Rad verzockt hatte, was ich als Warnung mit auf die Langdistanz nach Roth mitnehmen sollte, um dies um jeden Preis besser zu machen. Nachdem dann das Rad den letzten Feinschliff von Dr. Geith bekommen und ich 2 anstrengenden Langdistanz-Blöcken mit bis zu 20h Training in der Woche absolviert hatte, war es dann endlich soweit:
Nach 280 km Swim, 9.700 km Bike, 1.600 km Run im letzten Jahr, ging´s am 25.06.23 an den Schwimmstart der Challenge Roth. Die Erinnerung an die Magenprobleme beim Marathon vom letzten Jahr bei der Challenge 2022 waren natürlich present. Entsprechend angespannt und mit großem Respekt ging ich wieder an den Start, an dem mich mein Bruder und Nico bereits betreuten. Doch schon auf den ersten 300 bis 400m beim Schwimmen bekam ich Probleme, die ich zwar in den Griff bekam aber mich einige Minuten kosteten. Zum Glück war der Kopf voll da und es entstand kein bleibender Schaden, sodass ich nach einem sehr unrythmischen Schwimmen nach 1:02h aus dem Wasser kam, was mir wieder sehr Mut machte.
Auch beim Rad lief es von Anfang an nicht glatt und ich hatte mit technischen Problemen und Rückenschmerzen bereits auf der ersten Runde zu kämpfen. Aber auch hier half mir der überragende Support der RTG-Crew und die Überraschung der Coaches, das erste Tief am Kalvarienberg zu überwinden. Einmal fühlen wie ein Profi, als der Moderator am Hotspot in Greding die Athleten von Roots Coaching namentlich erwähnte und im Namen der Wittmann-Brüder anfeuerte.
Nächstes Highlight natürlich die erste Runde am Solarer Berg. Nach einem Gänsehaut-Feeling verlief die Verpflegung nach dem Anstieg reibungslos und es ging in die zweite Runde. Ab da gings deutlich besser und ich war wieder zuversichtlich. In der T2 wurde ich dann zum falschen Wechselbeutel von der Helferin geleitet, was mich etwas Zeit kostete.
Dann gings an den Marathon, wo mich meine Familie auf km 1, mit selbst gebastelten Schild anfeuerte. Wie immer auf den ersten 8 bis 10km meldete sich dann mein Rücken, aber es war machbar, sodass ich eine gute Pace angehen konnte und der Kopf entsprechend zuversichtlich war. Auf dem endlos langen Damm kam ich gut in meinen Flow und auch die Verpflegung lief einwandfrei, sodass ich bis ca. 28km keinerlei nennenswerte Probleme hatte und zwischenzeitlich sogar auf Kurs 9:25h war. Auch auf diesem Abschnitt war ich nie ohne Support. Nachdem ich den Anstieg in Büchenbach noch mit einer vernünftigen Pace laufen konnte, war der Plan bergab, nach Büchenbach mir die Schaufel drüberzuziehen, was ich dann auch machte unter den Anfeuerungsrufen von Coach Andi Wittmann, alles rauszuholen was ich noch habe, sodass ich noch die sub 9:30 holte. Leider hat die Energie nur noch bis ca. 1.5km vor dem Ziel gereicht und ich lief zusammen mit einem Gänsehautmoment mit meinen Kids im Stadion bei 9:32h über die Ziellinie.
Völlig am Ende aber überglücklich und zufrieden gaben dann meine Füße nach, als mir mein Sohn Basti die Finisher-Medaille umhing.
Bleibt nur noch, mich für den Support, den Zuspruch, die Glückwünsche und netten Worte bei Allen, die mich vor, während und nach dem Projekt Challenge 2023 begleiteten und begleiten, zu bedanken.
Großer Dank auch an meine Coaches von Roots, insbesondere an meinem Personal Coach Nico Wittmann, der immer ansprechbar war und mich top vorbereitet hatte.
Svenja Breier
Beim Schwimmstart war ich leider in der dritten Reihe, sodass ich mitten im Gemenge war, als der Startschuss fiel. Zu Beginn war mein Motto: nicht aufgeben, nicht in Rücken durchschwimmen und nicht literweise Kanalwasser schlucken. Nach der ersten Wende fand ich endlich Platz und Ruhe. In meinem Rhythmus ging es den Kanal zurück und ich erholte mich von den Startschwierigkeiten. Genervt war ich trotzdem.
Die erste Radrunde verging recht zäh, da ich ständig überholt wurde. Immer wieder musste ich mich konzentrieren, bei meinen Vorgaben zu bleiben und ausreichend Abstand zu halten. Ich wollte fair fahren und nicht mit 120 Watt am Hinterrad kleben. Einige legten hier eine gemütliche Gruppenausfahrt in Doppelreihe hin. Kann man machen - muss man aber nicht.
Die Hotspots Greding & Solarer Berg holten mich mit einem breiten Grinsen aus der Aeroposition raus. Pacing und Verpflegung klappten auf dem Rad wie geplant. Riesen Dankeschön an mein Verpflegungsteam Alex Kieser und Alex Geith. Die zweite Radrunde verging wie im Flug und ich bin mit 181 Watt sehr zufrieden vom Rad gestiegen.
Beim anschließenden Marathon bin ich bis Kilometer 21 deutlich schneller gewesen, musste kurz anhalten, um die Schuhe neu zu binden und meine Oberschenkelrückseite zu dehnen. Der Motivationsschub kam bei Kilometer 28 als ich Resi und Biggy gesehen habe und ein paar Kilometer weiter meine Eltern standen. Beim Anstieg nach Büchenbach motivierte ich mich, dass Laufen immer noch schneller als Gehen ist. Auf dem Weg zurück war die Oberschenkelrückseite endgültig beleidigt.
Ich bin froh, meinen längsten Tag des Jahres ins Ziel gebracht zu haben. Mit 10:18 Stunden darf ich bei meinem ersten Langdistanz-Finish mehr als zufrieden sein. Unfassbar glücklich, dabei immer bei mir geblieben zu sein und mein Ding gemacht zu haben. Das war eine Leistung mit meinem Körper und nicht dagegen. Nach all den Hochs und Tiefs, den ewigen Verletzungen, schön diesen Erfolg zu feiern.
Das alles wäre ohne den Support vor und während des Rennens nicht möglich gewesen. Danke an meinen Freund, an meine Familie, den RTG, an meinen Trainer, an meine Physio und an meine Freunde.
Staffel-Starterinnen und -starter
Darüber hinaus starteten einige Vereinsmitglieder in der Staffel.
Es gab sogar eine “reine” TSV Gaimersheim-Staffel um Theresa Meier (Schwimmerin), Sebastian Gaßner (Radfahrer) und Kristina Kos (Läuferin). Dabei erzielte Basti mit einer Radzeit von 4:26h den sechsten Platz unter den Staffeln - mit dem Rennrad!
Holger - der Zug - Wanke erzielte die drittbeste Radzeit unter den Staffeln mit einer fantastischen Zeit von 04:21 h.
Biggy erzielte als Schwimmerin mit ihrer Damen-Staffel den 6. Platz.
Theri Schludi (Schwimmerin) und Flo Weihard (Radfahrer) starteten gemeinsam in einer Staffel.
Sunny absolvierte ebenfalls die 180km am Rad.
Supporter
Und natürlich dürfen die Cheerleader und Verpfleger nicht vergessen werden, die teilweise ab 6:30 Uh vor Ort waren und sich um die Athleten kümmerten wie Alex Geith, “Die Wittmann-Brüder” und Andi Klem - um nur ein paar zu nennen. Mia und Ralph waren wieder als rasende Reporter und Fotografen unterwegs.