Maratona dles Dolomites 2022

2x Top-20 für RTG in den Dolomiten!

Die Maratona dles Dolomites ist ein Highlight und Fixpunkt im RTG-Rennkalender. So waren wir auch am vergangenen Sonntag wieder gemeinsam mit dem Radteam Aichach 2000 in Südtirol am Start. Dieses Jahr wollten wir zu Ehren von unserem leider verstorbenen Freund Hubert Stöffel, Gründer vom Radteam Aichach und jahrelang Direttore Sportivo bei der Maratona besonders gute Leistungen zeigen. Wir bedanken uns bei Huberts Nachfolger Markus Freeze für die Organisation.

Das Event

Ein Highlight aller Granfondos und Radmarathons ist die „Maratona dles Dolomites“ (Maratona Dolomiti, Dolomiten Marathon) in Südtirol und Italien, die traditionell am ersten Juli Sonntag stattfindet. 2022 stand Auflage Nummer 35 dieses Klassikers mit rund 8000 Startern auf dem Programm. Start ist in La Villa im Val Badia (Gadertal), Ziel in Corvara (Kurfar). Bekannt ist die Gegend auch als Wintersport-Mekka: Herren-RTL in Alta Badia auf der berühmten Gran Risa und Herren-Abfahrt in Gröden.
Traditionell ist das Startfeld sehr prominent besetzt. Neben allen Stars der italienischen Granfondo-Szene sind viele Prominente aus Rad- und Winterport am Start. Der fünffache Tour de France Sieger der 90er Jahre Miguel Indurain aus Spanien war Stargast der Event-Sponsoren Pinarello und Enervit und schön öfters am Start. Er ist bei den Fans als Selfie-Model aufgrund seiner ruhigen und sehr sympathischen Art sehr beliebt. Der italienische Rad-Doppelweltmeister Paolo Bettini und der italiensche Radsport Komentator Davide Cassani waren ebenso am Start wie der ex-Fussball-Profi Fabrizio Ravanelli (die weiße Feder von Juventus), sowie die Südtiroler Biathlon- bzw. Schistars Doro Wierer, Manfred Mölgg, Christoph Innerhofer. Einige davon sind auch dem Rennrad sehr schnell.

Das Team

Unser Radsport Team Gaimersheim (RTG) war gemeinsam mit dem Radteam Aichach 2000 in folgender Besetzung am Start: Jürgen Böhm, Marco Fabiano, Hans Hofmann, Ralph Niederlöhner, Daniela Roßmüller, Winfried Schlögl, Thomas Brunnegger. Rainer Wolf und Winfried Schlögl mußten leider kurzfristig ihren Start absagen. Einige waren schon öfters bei der Maratona am Start, einige feierten dieses Jahr ihre Premiere.

Die Strecken

Es stehen 3 Strecken zur Auswahl:
Percorso/Strecke // Länge – km // Dislivello / Höhenunterschied – m / Berge
Corto / Kurz      55km – 1800m – 4 Berge
Medio / Mittel   106km – 3100m – 6 Berge
Lungo / Lang     138km – 4200m – 8 Berge

Die Wahl der Strecke kann individuell während dem Rennen erfolgen. Zunächst geht es für alle auf die Sella-Ronda mit Campolongo, Pordoi, Sella und Grödner Joch. In Corvara fährt man auf der kurzen Runde schon ins Ziel. Für die meisten von uns geht’s ein zweites Mal auf den Campolongo. In Cernadoi muss man sich dann für Medio oder Lungo entscheiden. Auf der Medio geht’s über Falzarego/Valparola ins Ziel. Auf der Langen ist zunächst der „Hügel“ Colle Santa Lucia zu überwinden, bevor der Höhepunkt und gleichzeitig der Scharfrichter der Maratona wartet: Der passo Giau! Wohl bekannt und gefürchtet bei Amateuren und Radprofis (Giro 2021 die Regen-Etappe nach Cortina, Sieger der Kolumbianer Egan Bernal mit dem Maglia Rosa). Dann geht’s bergab Richtung Cortina (dem berühmten italienischen Wintersportort), wo dann der achte und letzte Berg des Tages wartet: der Falzarego/Valparola. Am Schluss ist dann noch das ansteigende Tal von La Villa nach Corvara zu überwinden, seit 2014 aber zusätzlich mit der kurzen und giftigen Steigung „Muir del Giat“ (die Katermauer) in LaVilla.

Das Rennen

Der Sonntag startet traumhaft schön: Sonnenschein und angenehm warme Temperaturen bereits um 6 Uhr morgen, später sollte es noch richtig heiß werden. So geht’s mit vielen, vielen Radfahrern von Colfosco (Kolfuschg) oder Corvara aus in die Startaufstellung nach La Villa. Ein Radsportfest erwartet uns. Die Hubschrauber der RAI (das italienische TV wird 6 Stunden live berichten! Weiter unten gibt’s den Link.) vermitteln Profi-Feeling und lässt den Pulsschlag schon vor dem Start steigen.

Start / Partenza – La Villa / Stern – 1436m
Die Schnellen und alle Promis nehmen im Block 1-Rot Aufstellung. Als Qualy für Block 1 sind 5h20min auf der 138km Strecke notwendig. Jürgen hatte schon einmal die Ehre. Wir verteilen uns auf die Blöcke 2 bis 4. Block 2-Grün: Daniela und Brunni, Block 3-Blau: Stephen, Block 4-Gelb (Warsteiner): Jürgen, Hans, Ralph, Marco. Bei der ersten Teilnahme an der Maratona muss man grundsätzlich in Block 4. Bei der Maratona zählt die Nettozeit über Transponder und nicht die Bruttozeit (anders als wie damals bei der Strade Bianche 2019 in Italien).

Folgende Pässe stehen auf dem Streckenplan:
Berg 1 – passo Campolongo – 1875m
Berg 2 – passo Pordoi – 2239m
Berg 3 – passo Sella – 2244m
Berg 4 – Grödner Joch (passo Gardena) – 2121m
Berg 5 – passo Campolongo – 1875m (percorso medio + lungo)
Berg 6 – Colle Santa Lucia – 1484m (percorso lungo)
Berg 7 – passo Giau – 2236m (percorso lungo)
Berg 8 – passo Falzarego – 2117m / passo Valparola – 2200m

Ziel / Arrivo – Corvara/Kurfar – 1520m
Nach 138km, 106km oder 55km erreichen wir das Ziel in Corvara, nachdem im Gadertal (Val Badia) noch die Katermauer zu bezwingen war. Für alle Finisher gibt es im Ziel eine Medaille und eine Kappe! Im umfangreichen Startpaket sind eine hochwertiges Trikot und eine Weste von Castelli enthalten, eine Trinkflasche, eine Flasche Sekt und Enervit Gels und Riegel. Mit Gutscheinen im Überfluss gibt es zu essen und zu trinken. Bei dem heutigen Kalorienverbrauch ist das auch nötig.

Unsere Zeiten und Plätze im Überblick:

Daniela konnte bei ihrem ersten Start bei der Maratona die kurze Runde erfolgreich beenden. Kurz heißt “nur” 55km, aber fast 2000HM. Das fahren wir daheim im Altmühltal nur einmal bei der Jura-Extrem. Brunni, Stephen und Ralph haben die Medio gut beendet. Auch für Ralph war es der erste Start, aber sicher nicht der letzte. Jürgen fuhr als einziger von uns die Lange und verpasste die Top-10 in seiner Klasse nur ganz knapp. Eine bessere Zeit ist nach Start aus dem Warsteiner-Block 4 praktisch nicht möglich (Jürgen und Hans fuhren 25 Minuten nach dem Ersten über die Startlinie). Jürgen und Werner sind vor Jahren unter 5h20min gefahren (aus Block 2). Hans wollte sich für das 24h-Rennen in Kelheim schonen und ist so nur die “Kurze” gefahren. Leider wird er offziell als DNF geführt, weil er bei der Zieleinfahrt den falschen Slot erwischt hat. Marco ist verletzt nach Corvara angereist und wollte unbedingt fahren, leider musste er unter Schmerzen am Campolongo aussteigen. Aber er sagt wie alle von uns: Wir kommen 2023 wieder…
Die Teamwertung, welche wir mit Radteam Aichach 2000 sehr oft gewonnen haben, wurde 2022 nach einer Änderung des italienischen Reglements leider nicht mehr ausgeschrieben. (Teamwertungen gibt es in Italien jetzt nur noch bei “echten” Radrennen mit Lizenz.) In den verangenen Jahren war der Auftritt von Hubert Stöffel bei der Siegerehrung mit Harmonika immer ein Highlight. Sehr schade. Wir werden uns an diese Momente sehr gerne erinnern.

Die Sieger

Auf der Langen gewinnt der Italiener Stefano Stagni (er hat mich in der Abfahrt vom Valparola überholt) in 4h 27min vor seinem Landsmann  Tomasso Elettrico (dreifacher Maratona-Sieger) und Goncalo Freitas aus Portugal. Bei den Frauen siegt Martha Maltha aus den Niederlanden in 5h 12min.

Links

Conclusion

Vielen Dank an Mia für die Verpflegung am Campolongo! Herzliche Gratulation an unser Team für die Top-Leistungen! Gute Besserung Marco! Die Maratona ist ein Super-Event: absolut perfekt organisiert, eine herrliche Gegend, eine sehr schwere Strecke und viele gute Radfahrer. Vielen Dank an’s Radteam Aichach um Markus Freeze! Wir kommen sehr gerne wieder. Die nächste Maratona findet am Sonntag, den 02. Juli 2023 statt.

Vorschau: Kelheim

Am kommenden Wochenende vom Samstag, 9. Juli bis Sonntag, 10. Juli 2022 steht DAS Radsport-Event schlechthin im RTG-Kalender: das 24h-Rennen Kelheim! Wir sind mit 4 Teams und Günter Gartner als Einzelstarter dabei.

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