Deutsche Meisterschaft in Bad Dürrheim
| Bad Dürrheim, am 29. Juni 2024, von Holger + Brunni |
Am Wochenende vom 21. - 23. Juni 2024 wurde die Deutsche Meisterschaft in Donaueschingen/Bad Dürrheim ausgetragen. Traditionell finden die nationalen Titelkämpfe eine Woche vor dem Start der Tour de France statt. Bei der können dann die Landesmeister ihre neuen Trikots präsentieren. Erstmals waren 3 Rennfahrer vom TSV Gaimersheim im Feld der besten deutschen Radprofis am Start. Bei der „Deutschen“ sind neben den Profis auch Elite-Amateure startberechtigt.
1 – Die Deutsche Meisterschaft
Holger Wanke war im EINZELZEITFAHREN der Elite-Männer für den TSV Gaimersheim im Feld der besten Deutschen Profis (mit Team BORA-hansgrohe) in Donaueschingen am Start und fuhr am Ende auf den hervorragenden Platz 24. Der Kölner Nils Politt vom Team UAE-Emirates konnte seinen Titel erfolgreich verteidigen.
Auch Amelie Celler war für den TSV Gaimersheim im STRASSENRENNEN der Schülerinnen U15 am Start, konnte aber das Rennen auf dem sehr anspruchsvollen Rundkurs nicht beenden.
Eva Schien war am Samstag im STRASSENRENNEN der Elite-Frauen in Bad Dürrheim für ihr Österreichisches Team Cookina-Graz am Start. Die Eichstätterin Ricarda Bauernfeind vom Team Canyon-SRAM war verletzungsbedingt nicht dabei. Eva erwischte bei sehr schlechtem Wetter einen schlechten Tag und stieg aus, um ihre Körner für die nächsten großen Rennen zu schonen (Maratona dles Dolomites in Südtirol am 7. Juli),
Alle Detail-Infos findet ihr hier:
Veranstalter
https://www.rad-dm-2024.de/
Ergebnisse https://www.datasport.de/anmeldeservice/deutscheradmeisterschaft2024/ergebnisse
Fotos: RTG, Tobias Hartmann
2 - Holgers Rennbericht
Rückblick
Während dem Sportlertreff im Mai angelte ich mir den besten sportlichen Leiter, Manfred Böhm, für das Projekt Deutsche Meisterschaft im Einzelzeitfahren in Bad Dürrheim/Donaueschingen. Einmal mit Fahrern wie Politt, Schachmann, Walscheid im Wettkampf zu stehen und dabei noch die Farben der RTG zu präsentieren?! Warum nicht? Das Projekt Deutsche Meisterschaft startet.
Wir reden hier von der World Tour, von denen die die Tour de France bestreiten ….. Ein paar Wochen später ging es dann auch schon los. Viel Vorbereitungszeit blieb uns daher nicht. Dank Präsi Alex Geith (Vielen Dank nochmal an der Stelle!) habe ich einen optimierten Rennanzug bekommen, welcher an den Oberschenkeln besser sitzt und dazu noch ein paar cm länger ist. Angekommen im Schwarzwald machten wir uns einen gemütlichen Nachmittag und erkundeten zusammen mit dem Rad die Strecke. Wir kennen die Gegend bereits vom Riderman. Die Strecke zeigt sich auf den ersten 10km als anspruchsvoll.
Durch die vielen und engen Kurven und uneinsichtigen wegen wird hier am Renntag viel Konzentration abverlangt. Die Strecke verläuft teilweise auf einem Radweg, welcher sich durch hohe Wiesen schlängelt. Nach der holprigen Anfangsphase ging es in den ersten Anstieg, worauf eine kurze Abfahrt folgte, die in eine gut ausgebaute Straße mündete. Ab dann konnte man dann die Reise für weiter 10km genießen.
Nach dem gut zu fahrenden Teilstück biegt die Strecke auf einen Radweg in Richtung Oberbaldingen ab. Autobahn überquert, kurz Abfahrt, Rechtskurve…und das finale Teilstück ist erreicht. Beide haben wir dieses Teilstück schon mehrmals befahren, da es sich um das Finale des Ridermans handelt. Es geht für ca. 4km leicht ansteigend hinauf zur Hirschhalde. Von da ab gehts steil bergab – ein letztes Mal rechts weg und jetzt wieder ansteigend ins Ziel.
Auf der Rückfahrt zum Hotel unterhielten wir uns über die 31 km mit 240hm. Unser Resümee, ein Teamwagen als Unterstützung hinter sich könnte sich als entscheidender Vorteil erweisen. Wir putzen die Räder, gingen Abendessen und lernten dabei, dass niemand einem Italiener vorschreibt, wann er seinen Laden zu schließen hat. Den Abschluss fanden wir in einer Bar, wo wir noch die Fußball Europameisterschaft geschaut haben.
Renntag, Freitag, 21. Juni 2024
Heute ist der Tag der Tage, heute zählt es!
…bereits beim Aufstehen regnet es. Wir durchforsten jede Wetter App, die es gibt. Mist - es soll den ganzen Tag regen. Und nicht nur ein bisschen…Wir überlegten uns, ob es Sinn macht die Reifen zu wechseln, das gewohnte Setup zu verändern. Mehr Nässegrip jedoch schlechteres abrollen würden die Markanten Unterschiede bilden. Noch hatten wir Zeit das zu entscheiden, denn bis zum Start waren es noch ein paar Stunden.
Wir machten uns auf die Startunterlagen zu holen und anschließend wurde das Rad vermessen. Die Zeitfahrer unter euch kennen die Lehre von den Bayerischen Meisterschaften. Das ist kein Vergleich zu dem Hightech-Gerät von der DM. Hier wird Laser vermessen, Tretlager zu Sattel, Tretlager zur vordersten Barend Position, Sattelneigung, Überhöhung Barends zu den Armauflagen… Hat wie erwartet alles gepasst.
Während mein sportlicher Leiter Mani sich im Fahrerlager unter anderem bei Teams wie Canyon-SRAM umhörte, wie diese auf die Bedingungen reagieren, bin ich mit dem Rad auf die nasse Strecke gegangen, um Rad und Reifen bei solchen Bedingungen zu testen. Wieder zurück tauschten wir unsere in Erfahrung gebrachten Informationen aus und fuhren zurück ins Hotel. Fazit: es bleibt alles so wie es ist!
Kurz nach dem Mittag ging es dann auch schon mit dem Warmfahren los. Nach dem erneuten Vermessen des Rads ging es zum Start. Natürlich nicht allein, der Regen wollte auch mit auf die wilde Fahrt kommen. Kurz vom Start habe ich noch die letzten Instruktionen vom sportlichen Leiter Böhm bekommen. Aerovisir auf, 3,2,1… 16:23Uhr: Let‘s go!
Die Startrampe ist durch den Regen rutschig - ich bin gut runtergekommen und jetzt heißt es alle besprochenen Punkte abzuarbeiten.
1. Auf dem Rad bleiben
2. Gas geben - Mando will nicht so lang im Regen warten
3. Die ersten 10km überstehen
Die ersten Kilometer hatten es dann auch in sich. Ein Rutscher hier, ein Verbremser da, Bachüberquerung, Unterführung und ab in den Anstieg.
Geschafft das Schlimmste ist gemeistert. Nach den ersten Kilometer bekam ich Probleme, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Mein Visier beschlägt - ich sehe immer weniger. Und da ich Punkt 1 unbedingt abhaken wollte beschäftigte ich mich fortan mit der Reinigung des Glases. Bei Renntempo nicht unbedingt empfehlenswert. Aber ein absoluter Blindflug sollte es auch nicht werden. Die restlichen Kilometer vergingen recht schnell, da ich allerhand zu tun hatte. So hörte ich bald die Moderatorin im Ziel. Ich kam als aktueller zweiter über die Ziellinie. Mein sportlicher Leiter Mani nahm mich in Empfang mit den Worten „Holger, ich bin stolz auf dich!“
Am Ende habe ich mit einer Zeit von: 40:02,5 den 24. Platz belegt.
Gut 3:11 Minuten schneller war der UAE-Profi und spätere Gewinner Nils Politt. Er verteidigte ungefährdet seinen Meistertitel aus dem letzten Jahr. Wir tauschten uns noch mit anderen bekannten Startern aus, redeten mit Jonas Rutsch Profi bei EF und fuhren dann zurück zum Hotel.
Hier warteten wir auf Eva Schien, welche am nächsten Tag beim STRASSENRENNEN der Frauen-Elite startet. Sie wollten wir dann bei ihrem Rennen supporten und so mussten wir wissen was wann wie gebraucht wird. Aber das ist eine eigene Geschichte. Insider: Die Nudeln bei den Profis schmecken auch gut!
Danke vor allem an Mando-Manfred Böhm für deine Unterstützung übers gesamte Wochenende, für deine Zeit und sorry wegen des nicht geholten Titels. Unsere Aufgaben kennen wir jetzt und in einem Jahr ist ja wieder Deutsche Meisterschaft im Zeitfahren bei der Elite.